9.8.2010 - von der Kramerhütte am Maltaberg (1.604 m) auf das Reitereck (2.792 m)
Nach der gestrigen anstrengenden Wanderung verlangt die Familie nach einem Rasttag im Wellnessbereich - und ich verlange nach dem gestrigen Rasttag wieder nach einer zünftigen Tour. Also einigen wir uns darauf, dass ich heute das Reitereck besteige. Dieser Berg hat den Vorteil, dass man recht weit hinauf mit dem Auto fahren kann, sodass von 1.900 m Aufstieg schließlich "nur" 1.200 m übrigbleiben - auch noch genug, finde ich. So fahre ich also vom Katschberg das Liesertal hinunter bis Gmünd und dann das Maltatal hinauf bis zur Ortschaft Malta, von wo aus es auf den Maltaberg geht, einen Sonnenhang mit unzähligen Bergbauernhöfen, deren letzte und oberste beide zu Berggasthöfen ausgebaut wurden - Leonhardhütte und Kramerhütte. Bei Letzterer parke ich mein Auto und marschiere los, durch ein liebliches Hochtal mit dem Namen "In der Faschaun", dann über sanfte Almen des Maltinger Alpl zur Ochsenhütte und schließlich über steile Wiesenhänge und ein Scharte zum Gipfel.
Auf halbem Weg zur Kramerhütte. Morgennebel liegt über dem Tal
Blick hinüber zur Reisseckgruppe
Teilpanorama des Gebietes um den "Maltaberg".
Nun geht´s hinein in die Faschaun.
Kurz geht es noch durch den Wald ...
... und über Almwiesen.
Im Hintergrund lockt die Wandspitze
Weidenröschen am Weg
Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium)
... und hier ...
... im Gegenlicht.
Das Maltatal rückt bereits etwas in die Ferne.
Der Blick hinauf zum Faschaunereck (2.614 m), dem felsigen Nachbarn des Reiterecks.
Die Abzweigung zum Faschaunereck.
Weiter unten im Maltatal hält sich noch etwas hartnäckig der Nebel.
Auch die Gipfel der Reisseckgruppe im Nebel, ...
... der sich auch hartnäckig am Faschaunereck hält.
Kleine, namenlose Hütte
Hier sollte man erstmals das Reitereck zu Gesicht bekommen, wäre es nicht ...
... von Nebel verhüllt.
Kühe auf der Weide.
Im Talkessel des Maltinger Alpl.
Das Maltatal ist schon weit weg.
Bach - Steinbrech (Fetthennen - Steinbrech, Saxifraga aizoides) - wie der Name sagt, bei einem Bach.
Das Reitereck noch immer im Nebel.
Die Ochsenhütte (2.195 m) - sie markiert recht genau die höhenmäßige Hälfte des Aufstieges.
Sie trägt ihren Namen wohl zurecht.
Gefördert durch den Dünger des Kuhmists haben sich hier über die Jahrzehnte und Jahrhunderte tausende Alpen - Kratzdisteln (Cirsium spinosissimum) angesiedelt.
Sie sind ein hübscher Anblick.
Schon ist die Ochsenhütte wieder tief unten ...
Riesige Felsblöcke erschweren hier den Weiterweg - ich habe für kurze Zeit den markierten Weg aus den Augen verloren, aber die Orientierung ist leicht - immer bergauf zur Scharte.
Wieder am Weg, und mit Blick zur Scharte.
Auch am Stubeck (2.370 m) hält sich hartnäckig der Nebel.
Faschaunereck ganz rechts, das Maltatal jetzt schon tief unter mir.
Die Scharte in ca. 2.530 m Höhe.
Blick durch Nebelschwaden zum Kareck, wo ich vorgestern war.
Jetzt ist der Gipfel auch einmal nebelfrei.
Blick hinüber zum Wandeck. Der Grat ist sehr zerklüftet, der Steig dort hinüber führt über versicherte Klettersteigpassagen, laut Beschreibung sehr ausgesetzt. Das geb ich mir heute nicht.
Panoramablick über das Maltinger Alpl, mit dem Maltatal tief drunten. Hierher oder ins Bild klicken für eine größere Darstellung.
Ein Nebelfetzen hängt gerade vor dem Katschberg.
Plötzlich - zum Glück habe ich gerade die Kamera griffbereit - segelt ein junger Steinadler (Aquila chrysaetos) lautlos über die Scharte ...
... auf der Suche nach Beute. Allein - sofort verrät ihn der Warnpfiff der Murmeltiere.
Er zieht einen Halbkreis um das Reitereck ...
... und verschwindet hinter dem Faschaunereck.
Noch einmal ein Blick zum Kareck, ...
... das Wandeck ist jetzt frei.
Der Gipfel rückt näher; jetzt scheint hier sogar die Sonne!
Knapp unter dem Gipfel, auf ca. 2.700 m Seehöhe, herrscht selbst im August noch absoluter Bergfrühling.
Blauer Eisenhut (Aconitum napellus) und Alpen - Vergißmeinnicht (Myosotis alpestris)
Flachblatt - Steinbrech (Saxifraga muscoides)
Noch ein Blick zum Wandeck.
Ein Alpenschneehuhn (Lagopus mutus). Sein graubraunes Sommergefieder bietet eine perfekte Tarnung.
Am Gipfel des Reiterecks (2.792 m), mit Blick ins Maltatal. Fast 2.000 m Höhenunterschied - ein Blick wie aus dem Flugzeug.
Blick den Grat entlang zum Faschaunereck.
Der Nachbargipfel, die fast gleich hohe Elendspitze (2.782 m), zeigt sich kurz im Nebel. Der Blick zur Hochalmspitze (3.360 m) ist mir aber heute leider verwehrt.
Als einzige andere Wanderer hat sich auch eine deutsche Familie hier heroben eingefunden.
Nebelschwaden über dem Südgrat zum Faschaunereck
Der Gipfelsieger.
Am Abstieg bewundere ich ein zweites mal die Flora. Stiel - Hornkraut (Cerastium pedunculatum)
Moos - Steinbrech (Saxifraga bryoides)
Noch einmal der Flachblatt - Steinbrech (Saxifraga muscoides)
Unglaubliche Blumenpracht auf 2.700 m Höhe.
Alpen - Grasnelken (Armeria alpina)
Vom Grat aus hat man auch einen Blick bis zum Dachstein (2.995 m), höchster Berg der Steiermark - ein Blick über drei Bundesländer: ganz vorne Kärnten, dann Salzburg (Lungau) und ganz hinten Steiermark.
Bergwiesen auf der Scharte, Blick zum Wandeck, links dahinter das Aineck.
Ein kleiner Seitenkamm Richtung Pöllatal, rechts die Girlitzspitze (2.468 m).
Scheuchzer´s Glockenblumen (Campanula scheuchzeri) und Blauer Eisenhut (Aconitum napellus)
340 Grad - Panoramabild von der Scharte zwischen Wandeck und Reitereck. Hierher oder ins Bild klicken für eine größere Darstellung.
Aineck
Noch einmal durchwandere ich die Zone der Alpen - Kratzdisteln (Cirsium spinosissimum)
Scheuchzer´s Glockenblumen (Campanula scheuchzeri)
Blick über´s Maltinger Alpl zum Stubeck (2.370 m)
Faschaunereck
Tiefblick ins Maltatal
Wieder bei der Ochsenhütte. Der halbe Abstieg ist geschafft.
Ein Postillion - Falter (Colias crocea) hat sich bis hier herauf verirrt.
Rückblick: Das Wandeck ist schon wieder im Nebel.
In der Faschaun
Letztes Wegstück durch den Wald, mit riesigen uralten Lärchen.
Die Leonardhütte über dem Maltatal.
Kurzhaar - Donarsbart (Jovibarba hirta)
Kranzenzian (Gentianella species)
Hornklee (Lotus corniculatus)
Nach über 8 Stunden kehre ich zum Auto zurück und stärke mich vor meiner Abfahrt noch bei der Kramerhütte mit Apfelsaft und Apfelstrudel.