14. August - kleine und große Meeresschildkröten und ein Schiffsausflug zu den Höhlen von Keri.
Am Vormittag sehe ich auf einmal eine kleine Menschenansammlung am Strand, nahe einer der vielen Markierungsgestänge für Schildkrötennester. Schnell die Kamera geholt und auf geht´s.
Die kleinen Schildkröten schlüpfen meist bei Nacht und laufen dann durch den Sand ins Meer. Manchmal aber, vor allem dann, wenn so wie hier gerade Lärm durch Touristen für Irritation sorgt, passiert das auch bei Tag. Das Problem dabei: die kleinen Tiere orientieren sich normalerweise am Licht, auf das sie zulaufen - Reflektionen des Mondlichtes auf den Wellen. Bei Tag wollen sie Richtung Sonne laufen und finden nicht das Meer. Außerdem setzt ihnen die große Hitze zu.
Noch von Sand bedeckt ...
Nationalparkwächter - Freiwillige aus halb Europa - fordern die Menschen auf, einen Korridor frei zu lassen, damit die Schildkröten (hier eine links unten im Bild) Richtung Meer laufen können.
Schatten spenden hilft ihnen gegen Austrocknung und um nicht vom Sonnenlicht irritiert zu werden.
Nach etwa 10 Minuten geben die Tierschützer aber auf. Sie graben ein Loch in den Sand, befeuchten es ein wenig gegen die Hitze ...
... und legen die Tiere vorsichtig, zusammen mit Sand, um sie nicht zu berühren, ...
... wieder hinein, um sie danach mit Sand zu bedecken. Die Stelle wird dann markiert, um sie zu schützen und später nachschauen zu können, ob es die Tiere ins Meer geschafft haben. Man kann das morgens an den kleinen Flossenspuren im Sand erkennen (so wie man auch an den großen Flossenspuren sieht, wo gerade eine große Schildkröte ihr Nest angelegt hat).
Würde man die kleinen Schildkröten ins Meer tragen, würden sie ertrinken, weil sie nicht gelernt haben, ihre Flossen zu benutzen.
Am Nachmittag werden wir in Kalamaki von einem Bus abgeholt, der uns nach Agios Sostis bei Laganas bringt, wo wir ein Schiff besteigen.
Blick über die Bucht in Richtung ...
... Kalkamaki und unser Hotel (rechts hinter dem Felsen).
Bizarrer Felsen im Meer bei Agios Sostis.
Schon nach kurzer Fahrt entdeckt der Kapitän eine Meeresschildkröte. Nach kurzer Wartezeit taucht sie auch auf. Sie ist eine der Schildkröten, die von den Biologen einen GPS - Sender verpasst bekommen hat, um verfolgen zu können, wo sie sich gerade aufhält.
Mit Hilfe der Peilsender hat man herausgefunden, dass die Schildkröten, die hier ihre Eier ablegen, im gesamten Mittelmeer, bis in die Adria und nach Nordafrika, unterwegs sind.
Wir umrunden nun Marathonissi ...
... und einen vorgelagerten Felsen ...
... und halten für kurze Zeit an einer Bucht, wo wir baden gehen können.
Hier gibt es auch schöne Brandungshöhlen.
Weiter geht´s zu den Strandhöhlen von Keri. Von hier kann man gut erkennen, warum Marathonissi auch die "Schildkröteninsel" heißt: sie hat wirklich die Gestalt einer Schildkröte.
Felsentor ...
... bei den Strandhöhlen von Keri.
Bizarre Uferfelsen ...
... und kristallklares, türkisblaues Wasser.
Blick quer über die Bucht von Laganas zur Halbinsel von Vassilikos.
Wir fahren wieder zur Küste ...
... und ankern, eine zweite Gelegenheit zum Schwimmen.
Auch andere Boote halten hier.
Ein weiteres Felsentor.
Auf der Rückfahrt.
Marathonissi
Beim Weg zurück vom Bus zirpt es uns plötzlich so laut ins Ohr, dass wir stehen bleiben und Ausschau halten müssen. Tatsächlich entdeckt Thomas die gut getarnte Singzikade.