Schneeberg 28.5.2010
Roger und Ann Hiley aus dem Englischen Lake-District sind auf meine Einladung zu Besuch in Österreich. Das Wetter ist leider derzeit ausgesprochen feucht und es regnet eigentlich jeden Tag. Man könnte sagen, die beiden hätten das englische Wetter mitgebracht, aber bei ihnen in Cumbria (Nordwestengland) hat es seit Wochen kaum mehr geregnet. Trotzdem - sie sind´s gewohnt und tragen es daher mit Fassung. So kommt es auch, dass wir den einzigen Tag, an dem es laut Wetterbericht ein bisschen länger Sonne geben sollte, zu einer Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Schneeberg und anschließenden kleinen Wanderung zu Klosterwappen und Fischerhütte nutzen, obwohl der Schneeberggipfel in Wolken gehüllt ist und ich eigentlich der Meinung war, es sei kein optimaler Tag für einen so hohen Gipfel. Was wir aber von herunten nicht sehen können: die Wolken sind nicht überall ...
Roger und Ann in der Schneebergbahn; noch stehen wir im Bahnhof Puchberg.
Zuerst geht es durch heuer besonders grüner Wiesen nur sanft berauf.
Die Haltestelle Baumgartner, wo natürlich immer angehalten werden muss, damit die Leute sich ihre Buchteln kaufen können. Aufgrund exzessiver Platzreservierungen durch Teilnehmer einer Oldtimerfahrt sind um 10 Uhr zwei Züge knapp hintereinander gestartet, die hier beide Platz haben.
Auf dem Schneebergplateau angekommen, empfängt uns zunächst der Nebel; kaum sind wir aber um die Ecke des Waxriegels gewandert, haben wir freien Blick zum Gipfelgrat des Schneebergs ...
... mit der Radarstation auf dem Klosterwappen (2.076 m), dem höchsten Gipfel Niederösterreichs ...
... und der Fischerhütte am Kaiserstein (2.061 m).
Sobald wir aus der Mulde des kleinen Schneebergplateaus heraußen sind, haben wir auch einen freien Blick nach Süden zum Semmering mit seinen Schipisten am Hirschenkogel
Der Gipfel rückt näher, und die Sonne kommt eigentlich immer mehr hervor.
Auch die Fischerhütte rückt näher.
Panoramablick über das Schneebergplateau. Schon jetzt sieht man, dass links zur Breiten Ries hin dauernd Wolken hängen - jene Wolken, die wir von unten gesehen haben. Hierher oder ins Bild klicken für eine größere Darstellung.
Schön langsam muss ich zugeben: trotz der vielen Wolken ist es eigentlich ein herrlicher Tag!
Na kommts, jetzt ist es nimmer weit!
Immer und überall Wolken, ...
... sodass man oft nicht ins Tal (hier das Höllental) sehen kann.
Die Rax ist aber gut sichtbar.
Geschafft! Roger und Ann unter dem Gipfelkreuz des Klosterwappens.
Roger hat den aus der Halterung gerutschten Blitzableiter entdeckt und versucht ihn zu reparieren.
Der höchste Tänzer Niederösterreichs.
Und auch jetzt immer wieder Wolken, die ständig wechseln.
Selten erreichen sie uns.
Blick nach Süden.
Jetzt geht es zur ...
... Fischerhütte
Wolken über dem Schneebergplateau ...
... hinter dem Klosterwappen ...
... und auch über dem Kuhschneeberg.
Nur hier heroben scheint es ein konstantes Wolkenfenster zu geben, sodass wir fast dauernd in der Sonne sind.
Die heuer noch extrem spärliche Vegetation besteht hier heroben praktisch nur aus ein paar Veilchen sowie tausenden Zwergprimeln, die aber von dem Schnee vor zwei Wochen etwas mitgenommen aussehen.
Sonnenschutz ist jetzt angesagt!
Die Wolken halten sich hartnäckig an Felsabstürzen der Nordostflanke des Schneebergs, während ...
... das Plateau frei bleibt.
An der Abbruchkante des Kaisersteins wallen die Nebel ...
... wie bei einem rauchenden Vulkan.
Blick hinüber zum Klosterwappen.
Die Fischerhütte, der erster kleiner Teil bereits 1885 erbaut wurde, lange bevor die Zahnradbahn auf den Schneeberg eröffnet wurde.
Der Nebel hängt noch immer hartnäckig in der Nordostflanke.
Blick zum Klosterwappen.
Die Wolken wechseln ständig.
Fischerhütte und Klosterwappen, vom Kaiserstein aus gesehen.
Es scheint so zu sein, dass die Thermik über dem Plateau trotz hoher Luftfeuchtigkeit infolge höherer Temperatur eine Wolkenbildung nicht zuläßt, während die über dem Abgrund wieder absinkende Luft abkühlt und im Schatten des Berges die Feuchtigkeit kondensieren läßt. Dies scheint ein stabiler Vorgang zu sein, sonst würde die Situation nicht so lange konstant bleiben.
Wir steigen nun über das Gipfelschneefeld wieder ab.
Die Wolken türmen sich jetzt aber immer mehr, und die ersten Gewitter scheinen unausweichlich.
Noch aber wird die Flora bestaunt - und fotografiert.
Nur selten ergibt sich ein kurzer Blick hinunter - wie jetzt nach Pfenningbach, mit der Hohen Wand dahiner.
Aurikel (Petergstamm)
Alpenhahnenfuß (Ranunculus alpestris)
Alpen - Soldanelle (Soldanella alpina), wie immer nahe einem Schneefeld. Es ist dies die erste Pflanze, die blüht, sobald der Schnee geschmolzen ist.
Himmelschlüssel wachsen aber auch bis hier heroben.
Kaum sind wir um 15:30 Uhr bei der wunderschönen, neu erbauten Bergstation der Schneebergbahn angelangt, beginnt es zu regnen. Das kann uns aber nichts mehr anhaben.