Wachau 30.5.2010

Auf meinen Vorschlag unternehmen wir mit Roger und Ann, die vom Englischen Seengebiet auf Besuch hier sind, eine Schiffsfahrt in der Wachau, von Dürnstein bis Melk und zurück. Leider ist das Wetter trüb, und kurz bevor wir das Schiff besteigen, regnet es.

Zuerst heißt es die Sitze abtrocknen; aber es hat aufgehört zu regen und fängt auch nicht mehr an, sodass wir die gesamte Fahrt draußen sitzen können.

Die Kirche und das Kloster von Dürnstein; die Schiffsanlegestelle ist ganz rechts zu sehen.

Bald erreichen wir Weissenkirchen.

Angeregtes Gespräch mit Roger - so gut es bei unseren Englischkenntnissen halt geht.

Das andere Schiff der Brandtner - Gruppe ist meistens fast gleichauf. Ich verstehe nicht wirklich, warum die beiden Schiffe fast zur gleichen Zeit unterwegs sind.

Ein Frachter; in der Ferne die Kirche von Weissenkirchen.

Susi freut sich trotz des trüben Wetters.

Der Dunkelsteiner Wald, geologisch vollkommen dem gegenüberliegenden Waldviertel entsprechend, somit nicht Teil der Alpen. Die Donau hat sich hier einen Weg durch das geologisch uralte Granitmassiv gebahnt.

Die Wehrkirche von St. Michael, die älteste Kirche der Wachau.

Wir nähern uns nun der Ortschaft Spitz ...

 ... mit dem 1000-Eimerberg. Es heißt, dass man von diesem Berg in guten Jahren 1000 Eimer (a´56 Liter) Wein ernten kann.

Gegenüber von Spitz die Kirche von Hofarnsdorf

Ein riesiges Kreuzfahrtsschiff hat in Spitz angelegt; wir müssen warten, bis es uns Platz macht.

Spitz mit der Kirche

Das Schiff legt einstweilen ab und hält sich mit Motorantrieb auf der Stelle.

Auf solchen Schiffen kann man von Regensburg bis zum Schwarzen Meer fahren, über mehrere Wochen.

Leider hat ein Passagier, der das Linienschiff benutzen wollte, das Kreuzfahrtschiff betreten und kann jetzt nicht zurück ...

 ... so kommt es zu einem kleinen Rendezvous zwischen den Schiffen, und der Passagier ist auf dem richtigen Weg.

Auf einem Hügel im Hintergrund die Ruine Hinterhaus bei Spitz, einst Kuenringerburg aus dem 12. Jahrhundert.

Willendorf, wo einst die kleine steinzeitliche Frauenstatue gefunden wurde, die als "Venus von Willendorf" Berühmtheit erlangt hat.

Gegenüber die Ruine Aggstein

Die Burg wurde um das Jahr 1.100 auf einem fast uneinnehmbaren Felsen erbaut. Sie wurde von den Kuenringern beherrscht, die lange Zeit als Raubritter gefürchtet waren.

Donaulandschaft bei Aggstein

Schloss Schönbühel, knapp vor Melk ...

 ... und mit Blick hinunter in das hier beginnende enge Flusstal der Wachau.

In Melk angekommen, nutzen wir die knappe Dreiviertelstunde bis zu unserer Abfahrt zurück für einen kleinen Spaziergang. Das Stift Melk, für viele Jahrhunderte ein bedeutendes kulturelles und geistiges Zentrum Österreichs; im 10. Jahrhundert (ab 976) war Melk auch Residenzstadt des ersten Babenbergers Leopold I. Seit 1089 sind hier Benediktinermönche ansässig, das heutige barocke Stiftsgebäude wurde 1703 bis 1736 nach Plänen von Jakob Prandtauer errichtet, zuletzt 1978 bis 2000 renoviert.

Die Schiffe legen in einem Altarm an.

Rapsblüte am Wasser.

Wir legen nun wieder ab ...

Blick vom Ausgang des Altarmes donauaufwärts. Die Wehranlage ...

 ... des Donaukraftwerkes bei Melk. Bei knapp 10 m Fallhöhe erzeugt es im Regelfall mit 2700 m3 Wasser pro Sekunde etwa 177 MW Strom - grüne Energie ohne CO2 - Belastung.

Schloss Schönbühel, am Rückweg

In dem engen Tal müssen Straße und Bahn manchmal durch den Tunnel.

Wieder zurück bei Dürnstein. Links oben die Ruine Dürnstein. Die im 12. Jahrhundert erbaute Burg wurde erst im 30-jährigen Krieg von den Schweden zerstört. Hier wurde der Sage nach der englische König Richard Löwenherz gefangen gehalten, nachdem er nach der Schlacht von Akkon (1191) die Fahne des österreichischen Herzogs in den Schmutz getreten hatte und am Heimweg trotz Verkleidung erkannt wurde. Sein Sänger Blondel konnte ihn hier finden, nachdem er bei zahlreichen Burgverliesen das Lieblingslied des Königs gesungen hatte und erst hier eine Antwort gehört hatte. Gegen Lösegeld wurde der König schließlich freigelassen. Das Lösegeld wurde schließlich dazu verwendet, die Befestigungsmauern der Stadt Wiener Neustadt zu errichten.

Kirche und Burg von Dürnstein. Die Schiffe legen am Strom immer von stromabwärts kommend an.

Wir nehmen nun die Ruine uns Visier.

An den Hängen oberhalb der Stadt wird, so wie überall in der Wachau, auf Terrassen Wein angebaut.

Blick vom halben Weg zur Ruine über die Donau stromaufwärts

Bizarre Granitfelsen, auf denen die Burg erbaut wurde.

Ann und Roger genießen den Ausblick von hier oben.

Blick stromaufwärts zur Wachau

Blick stromabwärts - in der Ferne, gegenüber der Stadt Krems, dem Ausgang der Wachau, steht auf einem Hügel Stift Göttweig.

Panoramablick vom höchsten Punkt der Burgruine Dürnstein. Hierher oder ins Bild klicken für eine größere Darstellung.

Blick donauaufwärts

Auch Ann ist bis hier ganz herauf geklettert.

Jetzt kommt sogar ein wenig die Sonne heraus.

Beim Parkplatz, vor der Abfahrt.

Blick zurück zur Burg, vom Parkplatz aus. Bizarre Granitfelsspitzen rundherum.

Roger´s Bericht mit Bildern dieses Tages.

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