18.2.2025: Besuch der Maroroni Farm und der beim Camp angeschlossenen Dolly River Farm in Usa River.
Die große, 100 Ha umfassende Maroroni Farm existiert seit 3 Jahren. Davor waren die 100 Hektar komplett abgefressenes Maasailand knapp vor der Verwüstung. Durch Bewässerung und konsequentes Anwenden biologischer Kulturmethoden, vor allem Kompost, ist das Land in nur 3 Jahren zum blühenden Farmland geworden. Die Maasai, die früher hier mit den Tieren unterwegs waren, haben auf der Farm jetzt Arbeitsplätze - je nach Saison werden hier zwischen 50 und 150 Landarbeiter beschäftigt.
Ankunft auf der Farm.
Hier werden Okra gepflanzt.
Die Okra ist eine grüne Schotenfrucht, die vor allem als Gemüse in mediterranen Gerichten geschätzt wird. Davor erscheinen gelbe Blüten, die Pflanze gehört zu den Malvengewächsen.
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Rita, studierte Agrarbiologin, führt uns herum und erklärt uns alles. Sie kennt sich wirklich gut aus.
Das Prinzip der Permakultur, die hier betrieben wird, besteht aus dem gemischten Anbau verschiedener Pflanzen, die sich gegenseitig unterstützen. So werden z.B. immer wieder zwischendurch Leguminosen wie Bohnen oder andere Hülsenfrüchte gepflanzt, deren Wurzelknollen den Boden mit Stickstoff anreichern.
Immer gibt es auch einen dichten Unterwuchs aus Bodendeckern, ...
... nicht selten, so wie hier, Süßkartoffel. Sie werden nicht geerntet, aber durch ihr Wachstum gibt es immer wieder abgestorbene Pflanzenteile, die kompostieren und die Bodenbiologie verbessern.
Die spezielle Grasart hat ganz tiefe Wurzeln. Sie erschließt damit Wasser, zu dem Gras wird ein Mangobaum gepflanzt, den man dann nicht gießen muss.
Verschiedenste Nutzpflanzen auf engstem Raum beieinander.
Das ist kein Dschungel, das ist Farmland.
Orangerot blühende Tagetes, eine Arzneipflanze.
Bananen
Rita erklärt Lorli die Pflanzen.
Der Usa River, der vom Mont Meru (im Hintergrund) herabfließt und dessen Wasser die Grundlage des Erfolgs dieses Farmlandes ist. Weiter oben wird Wasser in Gräben abgezweigt, jeder Anrainer hat bestimmte Zeiten in der Woche, wo er die Schleusen öffnen und seine Felder bewässern darf.
Die Kühe der Maasaia werden hier getränkt.
Hin und wieder kleine Stromschnellen.
Diese Löcher in der Erde werden mit Pflanzen bepflanzt, durch ihre Tiefe schaffen sie Verbindung zu feuchteren Erdschichten.
Ein riesiger Komposthaufen. Grober Kompost ist in diesem warmen Land in einigen Monaten fertig, ...
... während gehäckseltes Material in wenigen Wochen so weit ist.
Motorhäcksler
Diese Felder sind eher noch am Anfang.
Ein Teil der Ernte wird als Saatgut unter einem Dach getrocknet. Die direkte Sonne wäre zu heiß und würde die Keimfähigkeit zunichte machen.
Wir sind zurück bei der Dolly Farm und gehen kurz hinunter zum Usa River, der dort in einem tiefen Graben fließt. Hier blühen wunderschöne violette Winden.
Usa River bei der Dolly Farm
Usa River
Usa River
Auch Lorli und Wilfried gefällt diese Landschaft am Fluss.
Violette Winde
Violette Winde
Wir besuchen auch noch die viel kleinere Dolly river farm bei Camp, die auch als "Versuchsfarm" für die große Maroroni Farm angesehen werden kann.
Zuckerrohr
Ein kleiner Teich ist von Wasserhyazinthen bewachsen. Fische leben darin, welche die im Wasser schwimmenden Wurzeln abfressen und danach mit ihren Ausscheidungen das Wasser mit Ammonium anreichern. Das Wasser wird dann zum Gießen und gleichzeitigen Düngen verwendet.
Eine hoch wachsende Grassorte, die als Windschutz für empfindliche Pflanzen angebaut wird.
In diesem Teil wird nicht gegossen. Die Pflanzen, die trotzdem gut wachsen, werden als trockenresistent betrachtet, mit ihren Samen werden resistente Nutzpflanzen gezüchtet.
Tagetes, Papayabaum ...
... mit heranwachsenden Papaya-Früchten.
Salat
Zitronengras
Zurück im Park des Dolly River farm camp.