Schneeberg über Stadelwandgraben 29.7.2018

Herwig Gießwein möchte zu Trainingszwecken für eine Hochtour noch einmal eine Tour mit großem Anstieg machen und hat den Schneeberg mit Anstieg über den Stadelwandgraben vorgeschlagen. Wie immer will Herwig die Bahn nicht benutzen, andererseits möchte ich nachschauen, ob es schon blühende pannonische Enziane am Schneebergplateau gibt, außerdem sind mir 1600 m Abstieg zu viel für meine Knie. So habe ich mir also wieder die Karten für den Zug hinunter schon zwei Tage vorher besorgt.

Der Stadelwandgraben ist der höchste, steilste und direkteste Anstieg auf den Schneeberg. Knapp 1.600 Höhenmeter ohne wirkliche Verschnaufpause, fast immer steil bergauf.

Bei unserem Abmarsch um 6:20 Uhr liegt das Höllental noch komplett im Schatten, und es geht auch dauernd im finsteren, schattigen aber auch angenehm kühlen Graben dahin; daher das erste Bild erst knapp vor 8 Uhr, auf etwa 1.080 m Seehöhe, schon über 500 m über dem Ausgangspunkt.

Auf 1.120 m kommen wir zu einem kleinen Sattel, und hier begegnen wir dann auch am Weg den ersten Sonnenstrahlen.

Anschließend geht es ausnahmsweise für etwa 350 m auf gleicher Höhe dahin - die einzige Stelle, wo es nicht steil bergauf geht.

Klebriger Salbei (Salvia glutinosa) auf einer Waldlichtung.

Nach knapp 900 m Aufstieg die erste Pause - wir gönnen uns den kleinen Umweg zum oberen Ende der Stadelwand auf 1.407 m Seehöhe. Jetzt sieht man schon aufs benachbarte Raxplateau, und im Hintergrund ist schon der Zacken des Sonnleitsteins (1.639 m) zu sehen.

Auch diese "Almwiese" beim Forsthaus hinter der Stadelwand ist ein kleiner flacher Teil, den wir aber als Umweg wahrnehmen - der eigentliche Weg geht daran vorbei.

Hier wachsen Wollkopf - Kratzdisteln (Cirsium eriophorum), die ...

 ... gerade noch nicht aufgeblüht sind.

Der weitere Anstieg führt uns zur Wegkreuzung mit dem südlichen Grafensteig ...

 ... und schön langsam in offeneres Gelände mit Almwiesen und Latschen.

 

Hier blüht eine braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens) ...

 ... und gleich nebenan diese wunderschöne Alpen - Goldrute (Solidago virgaurea)

Jetzt sind wir an der Waldgrenze angelangt. Blick Richtung Gippel und Göller.

Herwig hat heute nicht seinen allerfittesten Tag, aber er zieht das durch, er ist zäh.

Zoom Richtung Sonnleitstein, Gippel und Göller.

Jetzt ist es nicht mehr so weit zum Gipfel, obwohl: man darf das nicht unterschätzen, einige hundert Höhenmeter und eine halbe Stunde müssen wir wohl noch veranschlagen.

Eine Gruppe von blauem Eisenhut (Aconitum napellus) in einer Mini - Doline, wo der Boden etwas feuchter und reichhaltiger ist.

Knapp vor dem Ziel ...

Nach ziemlich genau 5 Stunden Aufstieg (inklusive die halbe Stunde Pause) sind wir beim Gipfelkreuz am Klosterwappen angekommen. Jetzt ist eine ausgiebige Rast und ein Mittagessen auf der Fischerhütte dringend notwendig.

Nach der Pause: Blick über das Schneebergplateau - Nebelschwaden ziehen auf. Im Vordergrund ...

Grüner Alpendost (Adenostyles alpina)

Ich habe mich von Herwig verabschiedet, der durch den Wurzengraben zum Kuhschneeberg und über die Kientalerhütte und den Ferdinand Mayr - Weg wieder ins Höllental absteigt.

Ich steige jetzt Richtung Schneebergplateau ab, gehe aber zur Schonung meiner Knie nicht den Schotterweg, sondern über die Wiesen und Matten der Hackermulde und des Ochsenbodens. Das Sumpf - Herzblatt (Parnassia palustris) ist hier immer wieder zu sehen.

Die Glanz-Skabiose (Scabiosa lucida) blüht hier auch recht häufig.

Glanz-Skabiose (Scabiosa lucida)

Glanz-Skabiose (Scabiosa lucida)

In der Mulde angekommen, dem Ochsenboden.

Alpenmatten - (Hochalpen-) Perlmuttfalter (Boloria pales) auf Glanz-Skabiose (Scabiosa lucida)

Jetzt geht es zu den großen Dolinen nahe dem Damböckhaus, in deren Umkreis in großer Zahl der Pannonische Enzian (Ostalpen - Enzian, Gentiana pannonica) blüht.

Pannonischer Enzian (Ostalpen - Enzian, Gentiana pannonica)

Pannonischer Enzian (Ostalpen - Enzian, Gentiana pannonica)

Pannonischer Enzian (Ostalpen - Enzian, Gentiana pannonica)

Alpine Zwergorchis (Zwergstendel, Chamorchis alpina)

 

Pannonischer Enzian (Ostalpen - Enzian, Gentiana pannonica)

Pannonischer Enzian (Ostalpen - Enzian, Gentiana pannonica)

Pannonischer Enzian (Ostalpen - Enzian, Gentiana pannonica)

Pannonischer Enzian (Ostalpen - Enzian, Gentiana pannonica)

Pannonischer Enzian (Ostalpen - Enzian, Gentiana pannonica)

Ich bin hier über den Stacheldrahtzaun gestiegen, weil innerhalb des Quellschutzgebietes die schönsten Exemplare blühen (natürlich bin ich vorsichtig und verursache keinerlei Verschmutzung). Sie scheinen aber von Gämsen verspeist zu werden - Kühe haben hier wegen des Zauns keinen Zutritt.

Pannonischer Enzian (Ostalpen - Enzian, Gentiana pannonica)

Hier beginnt der Saugraben, der die Südflanke des Schneebergs hinunterzieht.

Gemeiner Augentrost (Euphrasia officinalis).

Diese Gruppe von Pannonischem Enzian (Ostalpen - Enzian, Gentiana pannonica) wächst unbehelligt im von Kühen abgeweideten Gras neben dem Damböck - Haus. Gämsen halten sich hier üblicherweise nicht auf, weil die Gegend von Menschen sehr bevölkert ist, während ich in der Umgebung der Dolinen schon oft Gämsen gesehen habe. Scheinbar schmecken diese Pflanzen den Kühen nicht wirklich, während die Gämsen sie schon verzehren.

Das Wetter ist neblig und bewölkt hier heroben, während ...

 ... in Puchberg die Sonne scheint.

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