Raxüberquerung 18.8.2006

Der heutige Wetterbericht sagt bis 33 Grad voraus. Damit ist die Strategie für so ein Unternehmen klar: Früh aufstehen und an der Westseite aufsteigen. Ich fahre daher um 5 Uhr morgens von Winzendorf weg, deponiere unterwegs im Höllental mein Mountainbike und fahre schließlich nach Hinternaßwald (711 m), wo ich um 6 Uhr weggehe. Ich steige über den Naßkamm und den Gamsecksteig zur Heukuppe (2.007 m) auf. Nach einem kleinen "Brunch" im Karl Ludwig - Haus geht es weiter über das Raxplateau: Predigtstuhl (1.902 m), Trinksteinsattel, Dreimarkstein (1.948 m), Scheibwaldhöhe (1.943 m). Nun erfolgt der Abstieg über das Klobentörl und schließlich über den Rudolfsteig ins Höllental, von wo ich mit dem Mountainbike nach Hinternaßwald zurückfahre. Alles in allem dauert die Tour 9 Stunden plus 1 Stunde Radfahren, 1.600 m Aufstieg beim Wandern plus 150 m Aufstieg beim Radfahren.

Noch ist es recht finster. Der Beginn des Weges führt an zahlreichen Quellen vorbei, die für die 1. Wiener Hochquellenwasserleitung genutzt werden (daher der Name "Naßwald"), und deren Schutzgebiete natürlich eingezäunt sind.

Etwas weiter hinten weitet sich das Tal noch einmal und gibt den Blick frei auf die Kahlmäuer, die hier die westliche Begrenzung des Raxplateaus bilden. Bei den Bäumen auf der Wiese zweigt mein Weg nach rechts ab und führt dort auf den Kamm hinauf, um sich dann nach links zu wenden und rechts hinter den Kahlmäuern durch das "zahme Gamseck" als Gamsecksteig hinaufzuführen.

Erste Sonnenstrahlen rechts oben am Hang

Am Naßkamm angekommen, mit Blick zum Ameisbühel, Teil der Schneealpe

Das private Gamseckhaus am Beginn des Gamsecksteiges

Dieser Weg ist Teil eines Weitwanderweges

Jetzt wird es doch felsiger ...

"Was willst denn du unbeholfener Zweibeiner hier?"

Kletterstellen sind mit Seilen abgesichert ...

 ... oder mit Leitern. Insgesamt ist der Weg niemals schwierig, ...

 ... aber doch etwas ausgesetzt.

Leichte Kletterei, die man auch ohne Seil bewältigen würde. Es ist aber doch angenehm, immer einen guten Griff in der Hand zu haben.

Am Ausstieg des Gamsecksteiges. Endlich am Plateau angekommen. Blick in Richtung Mürztal.

Die Schneealpe

Noch ist ein Stück Weges zu bewältigen.

Alpen - Mauerpfeffer (Sedum alpestre)

Der Gipfel der Heukuppe ist erreicht. Das Gebäude ist eine Kriegsopfer - Gedenk - Kapelle aus dem Jahr 1956

Aufgrund der Kapelle muss das Gipfel - Panorama geteilt werden: nördlicher Teil. Rechts vorne die weiteren Ziele der Tour, dahinter der Schneeberg. Ins Bild klicken für eine größere Darstellung.

Südliches Panorama von der Heukuppe. Links im Wesentlichen die Berge des Wechselgebietes sowie Stuhleck. Ins Bild klicken für eine größere Darstellung.

Blick über das Raxplateau. Links vorne die Scheibwaldhöhe, dahinter der Schneeberg.

In der Ferne der Göller (1.766 m) im Zoom

Das Kriegerdenkmal von der Ostseite gesehen

Blick hinunter zum Karl Ludwig Haus, dahinter das Tal von Payerbach/Reichenau

Gemsen weiden hier wie anderswo die Kühe - und lassen sich auch nicht stören.

Bovist

Blick über den Bärengraben zum Habsburg - Haus

Der Predigtstuhl, dahinter die Preinerwand (1.783 m), ein Kletterparadies mit einigen Klettersteigen

Sonnenröschen (Helianthemum sp.) und Alpennelke (Dianthus alpinus)

Sonnenröschen blühen hier stellenweise in großen Mengen

Alpennelken

Der Schneegraben, eine Stelle, die fast das ganze Jahr von Schnee bedeckt ist, ...

 ... und die nach unten zu in einer riesigen Doline endet.

Augentrost (Euphrasia rostkoviana) überzieht hier ganze Flächen.

Alpennelken

"Eigentlich habe ich das nicht so gern, wenn du mir dabei zuschaust ..."

Blauer Eisenhut (Aconitum napellus) nahe dem Karl Ludwig Haus

Die Felsabstürze des Predigtstuhls. Ganz hinten schaut die Preinerwand hervor.

Das Karl Ludwig Haus

Zoom zum Habsburg Haus

Die Heukuppe im Panorama, ganz links das Karl Ludwig - Haus. Ins Bild klicken für eine größere Darstellung.

Alpen - Aster (Aster alpinus)

Blick vom Predigtstuhl über den Trinksteinsattel (mit der Raxgmoa - Rettungshütte) zum Schneeberg

Die Schneealpe

Gipfelsteinmann des Dreimarkstein, dahinter Scheibwaldhöhe und Schneeberg

Riesige Doline zwischen Dreimarkstein und Scheibwaldhöhe

Gipfelsteinmann der Scheibwaldhöhe, dahinter der Schneeberg

Von dieser Seite schaut die Preinerwand ganz unspektakulär aus.

Gipfelpanorama von der Scheibwaldhöhe. Ins Bild klicken für eine größere Darstellung.

Interessante Wolkenformation über der Schneealpe. Der scharfe Felsabbruch im Vordergrund sind die Kahlmäuer, jetzt in völlig anderer Perspektive als auf dem zweiten Bild.

Der Abstieg beginnt, und von jetzt an dominiert der immer näher rückende Schneeberg das Bild.

Blick über das bucklige Plateau Richtung Westen

Das nordöstliche Ende des Plateaus mit dem Jakobskogel (1.737 m)  ganz rechts, hinter dem das Ottohaus verborgen liegt. Links daneben im Wald verborgen die Bergstation der Raxseilbahn.

Pannonischer Enzian (Gentiana pannonica) am Klobentörl

Massenhaft blauer Eisenhut am Beginn des Rudolfsteiges

Eine Waldlichtung am Rudolfsteig, Schneeberg. Neben Eisenhut wächst hier auch Fuchs - Kreuzkraut (Senecio nemorensis ssp. fuchsii) ...

 ... und stellenweise massenhaft Österreichischer Enzian (Gentiana austriaca), ...

 ... hier zusammen mit Sumpf - Herzblatt (Parnassia palustris)

Diese Waldlichtung war vor ein oder zwei Jahrzehnten ein riesiger Windbruch, der aber jetzt schön langsam wieder aufgeforstet wird.

Der weitere Abstieg geht durch ungeheuer steiles Waldgelände auf teil rutschigem, schotterigem und immer wieder sehr ausgesetztem Pfad. Nach über 8 Stunden Wanderung stört mich so etwas vor allem im Abstieg weit mehr als der kompakte Fels des Gamsecksteiges, auf dem ich viel sicherer gefühlt habe. Dieses Bild wurde im Panorama - Modus aus drei Bildern übereinander zusammengesetzt!

Felsen am Abstieg und ein Blick über das große Höllental zur Loswand.

Vorbei an Felswänden mit zum Teil interessanten Durchblicken über das große Hölllental zur Loswand

Im Höllental, und endlich auf dem Rad unterwegs: die Schwarza schlängelt sich mit ihrem grünen Wasser zwischen den Felsen durch.

Zwischen Naßwald und Hinternaßwald ist das Tal so eng, dass gerade einmal die Straße Platz hat ...

 ... den Bach hat man in einen künstlichen Tunnel verlegt.

Todmüde komme ich nach insgesamt 10 Stunden um 16 Uhr in Hinternaßwald an und bin froh, endlich im Auto sitzen zu dürfen.

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