Trenchtling/Hochschwab 9.7.2017

Vor einigen Wochen hab ich Bilder von Orchideen im Facebook gesehen. Auf meine Frage, wo die wachsen, kam die Antwort "Trenchtling". Aus Neugierde hab ich den Begriff mal ein wenig recherchiert, und habe entdeckt, dass im Ostteil des Bergstockes der "Edelweißboden ist, ein Almboden, auf dem reichlich Edelweiß und Kohlröschen vorkommen sollen. Da mir Herwig Gießwein für dieses Wochenende wegen einer Bergtour angefragt hat, habe ich ihm dieses Gebiet vorgeschlagen.

Wir starten beim Wirtshaus Hiaslegg, das auf einem kleinen Sattel auf einer engen, aber öffentlich befahrbaren Sandstraße zwischen Tragöß und Trofaiach steht.

Wir starten hier um 7:15, um der momentanen Hitze ein wenig zu entkommen.

Orchideen unterwegs ...

 ... Fuchs´ Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii).

Fuchs´ Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii)

Fuchs´ Knabenkraut (Dactylorhiza fuchsii) und gelber Wolfs - Eisenhut (Aconitum lycoctonum)

Türkenbund (Lilium martagon)

Blick über´s Tal der Laming, mit dem Freizeitsee bei Pichl/Großdorf.

Zwei Orchideen nebeneinander: Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) und Einblattorchis (Kleinblütiges Einblatt) (Malaxis monophyllos)

Die zweite Variante der Händelwurz, die Wohlriechende Händelwurz (Gymnadenia odoratissima) ein paar Meter weiter.

Wir sind jetzt beim Rossboden angekommen, wo uns wunderschöne Blumenwiesen empfangen.

Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium)

Ochsenauge (Buphthalmum salicifolium)

Berg- (Alpen-) Greiskraut (Senecio [sub]alpinus)

Noch einmal drei schöne Exemplare von Einblattorchis (Kleinblütiges Einblatt) (Malaxis monophyllos)

Ostalpen - Nelke (Dianthus alpinus)

Großer Strahlensame ("Alpen Leimkraut", Heliosperma alpestre)

Blick nach Südosten. Heute wird es heiß, dass sieht man schon, obwohl es erst 9 Uhr ist.

Die ersten Kohlröschen

Bergblumenwiesen ...

Und ganz plötzlich, wir kommen über die Kante auf´s Plateau, ändert sich der Bewuchs, und auf einmal stehen hier tausende Alpen-Edelweiß (Leontopodium nivale), so viele, dass man aufpassen muss, auf keines draufzusteigen.

Sie sind gerade in voller Blüte.

Edelweiß in Unmengen ...

 

Dazwischen Zwerg - Glockenblumen (Campanula cochleariifolia) ...

 ... sowie Alpen-Astern (Aster alpinus) und Kohlröschen, und auch noch einige Edelweiß.

Während Edelweiß fast nur an den ganz kargen Stellen an der "Kante" zwischen Steilhang und Plateau wächst, finden sich dann oben im ebenen Grasland tausende Kohlröschen (Nigritella rhellicani)

Ausblick nach Südwesten, zum markanten Eisenerzer Reichenstein.

Alpenastern ohne Zahl

Kohlröschen (Nigritella rhellicani) und Alpen-Astern (Aster alpinus)

Auch Herwig ist fasziniert von den Blumen hier oben.

Alpen-Astern (Aster alpinus)

Massenhaft Kohlröschen (Nigritella rhellicani)

 

Wir gehen noch ein Stück weiter am Plateau und kommen zu einer Stelle, wo wir nach Tragöß hinunter und zum Hochschwab Hauptgipfel hinüber schauen können.

Panoramablick zum Hochschwab - Massiv. Hierher oder ins Bild klicken für eine größere Darstellung.

Wir diskutieren ein wenig darüber, welche Berge wo sind, und ich vertrete die Ansicht, dass der Gipfel genau hinter Herwig der Hochschwab - Hauptgipfel ist.

Blick zur Sonnschienalm.

Trauben-(Rispen-) Steinbrech (Saxifraga paniculata)

Noch ein Stück weiter, hier drehen wir aber wieder um. Der Gipfel des Hochturm ist für uns nicht so interessant. Blick zur Sonnschienalm.

Beim Edelweiß - Standort machen wir dann eine Pause, um ein wenig was zu essen.

Beim Abstieg entdecke ich noch diese wunderschön blühende Braunrote Sumpfwurz (Epipactis atrorubens).

Weiter unten dann schon erste Schauer über dem Thalerkogel. Sie erwischen uns aber nicht.

Großblütiger Fingerhut (Digitalis grandiflora)

Mehr Regenschauer

Fast unten beim Sattel, und im Wald ein Roter Fingerhut (Digitalis purpurea). Im Wikipedia lese ich, dass diese Pflanze kalkarme Standorte bevorzugt. Mitten im Kalkgebirge? Ich schaue daher auf die Wikipedia - Seite vom Trenchtling, und da wird bei "Geologie" angegeben, dass der Großteil aus Kalk besteht, mit Kontakt zu untergelagerten "Werfener Schichten" (Schiefergestein). Und in der Tat hat hier das Gestein eine andere, mehr graue Farbe.

Da wir so nahe sind und noch etwas Zeit haben, fahren wir noch zum berühmten Grünen See. Hier der Kreuzteich, den wir in Unkenntnis für den Grünen See halten. Wir bemerken den Irrtum erst am Rückweg, aber auch der Kreuzteich ist wunderschön.

Beim Abfluss aus dem Kreuzteich.

Schilf

Kreuzteich und Blick zum Pribitz (1.579 m).

Panoramabild vom Kreuzteich beim Grünen See, Tragöß.  Hierher oder ins Bild klicken für eine größere Darstellung.

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