Blumen in den Fischauer Bergen 15.5.2013

Heute ist wunderbares, nicht zu heißes, sonniges Wetter. Ich habe am Vormittag frei und schwinge mich auf´s Mountainbike, um Blumen in den Fischauer Bergen zu fotografieren.

Als erstes steige ich im Föhrenwald oberhalb von Bad Fischau/Brunn vom Rad, um an mehreren Plätzen das Schwertblättrige Waldvöglein (Cephalanthera longifolia) zu fotografieren. In einem lichten Wald nahe der Eisensteinhöhle blühen hier derzeit hunderte dieser wunderbaren Orchideen.

Dementsprechend groß ist die Auswahl ...

Weiter geht´s durch den Wald zu einer Zweierwiese, über die die Straße "Über den Kürassier" führt - die Verbindung zwischen Bad Fischau und Dreistetten.

Hier blüht neben dem Gebüsch der Doldige Milchstern (Ornithogalum umbellatum).

Und in einem etwas verwilderten Teil blüht eine Wolfsmilch, die ich am ehesten als Sumpf - Wolfsmilch (Euphorbia palustris) bezeichnen würde. Bei dieser Bestimmung bin ich mir aber nicht sicher, bitte um Mitteilung, falls jemand eine bessere Idee hat.

Die Fiedlerwiese finde ich ganz in der Nähe, an der Straße zum (schon seit langem geschlossenen) Finkenhaus (die Straße führt am gegenüberliegenden Waldrand entlang)

Hier finde ich die Purpur - Schwarzwurzel (Scorzonera purpurea)...

 ... und an einer Stelle wieder massenhaft das Kleinen Knabenkraut (Orchis morio)

Wenn auch hier nicht so viele Exemplare wie auf der Gahnswiese zu finden sind, treten doch wieder viele Varianten in den Einzelblüten auf - als ob die Natur hier ständig immer wieder aus einem größeren Genpool was Neues "hervorzaubert".

Unglaublich, aber direkt an der Stelle, an der die Knabenkräuter blühen, hat ein Jäger am Waldrand seine Wildfütterung aufgebaut, die er immer noch bestückt - obwohl Gras schon üppig wächst. Die Reifenspuren seines Wagens sind deutlich in der Wiese zu sehen - dort wo die Knabenkräuter blühen. Ich wundere mich immer wieder, wie wenig Jäger von der Pflanzenwelt verstehen und wie wenig sie darauf Rücksicht nehmen.

Eine dritte Wiese, die mitten im Wald gelegene Neuwiese, schon mehr Richtung Winzendorf

Hier wird fleißig gedüngt und beweidet ...

 ... nur durch Zufall finde ich auf einem kleinen Flecken die letzten drei Knabenkräuter. Lang wird´s nicht mehr dauern, und die Bewirtschaftung wird auch diese streng geschützten Pflanzen umgebracht haben. Wenn ich sie pflücke, werde ich bestraft. Wenn ich als Bauer die Wiese dünge und tausende umbringe, passiert mir überhaupt nichts. "Wirtschaftliche Zwänge" heißt es dann immer, die man aber mit einer gezielten Förderung (Bauern kriegen heute schon für so Vieles Fördermittel, da kommt es auf so etwas nicht mehr an) aus dem Weg schaffen könnte. Nicht düngen oder beweiden und nur einmal im Spätsommer mähen. Das würde die Orchideen am Leben erhalten.

Grauer Löwenzahn (Leontodon incanus) auf dem Rückweg durch lichten Föhrenwald.

Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria), heuer besonders schön durch den intensiven Regen.

Einzelblüte der Schwalbenwurz.

Immenblatt (Melittis melissophyllum)

Zurück beim Waldrand, der Blick geht über Winzendorf ...

 ... bis zum Sonnwendstein.

Hinter den Büschen im Vordergrund ist die Wiese mit den Zwergschwertlilien.

Blick zum Wechsel, mit der Autobahn bei Seebenstein. Zweimal die Woche fahre ich hier nach Oberwart.

Panoramabild über das südliche Wiener Becken. Hierher oder ins Bild klicken für eine größere Darstellung.

Auf der Wiese oberhalb der Lilienwiese blühen hunderte von Großen Kreuzblumen (Polygala major)

Unten auf der Lilienwiese blühen jetzt Heckenrosen (ich kann die über 20 heimischen Arten nicht voneinander unterscheiden)...

 ... Baldrian (Valeriana officinalis) ...

 ... und Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum).

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